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Die Wahrheit über Vertrauen



Ich habe einmal meiner zehnjährigen Tochter gesagt, dass ich ihr eine Geschichte schreiben will. Also du musst wissen, ich bin von Beruf Autor und habe schon ein paar Mal von anderen Schriftstellern gelesen, dass sie das für ihr Kind getan haben. Aus Spaß haben sie für ihr Kind eine Geschichte geschrieben und siehe da, ein Harry Potter Buch kam heraus!

Also ich wollte keine Geschichte für meine Tochter schreiben, damit daraus ein Buch wird - sondern einfach, weil es Spaß macht. Doch als ich meiner Tochter davon erzählte, sagte sie zu mir: „Genau! Du wirst zwei Seiten schreiben und dann aufgeben.“ Das war mal einen Schlag ins Gesicht!

Wenn es darum geht, einander die Wahrheit zu sagen, gibt es kaum jemanden, der das so direkt kann, wie unsere eigenen Kinder.

Meine Tochter machte mir mit diesen zwei einfachen Sätzen deutlich, dass ich nicht der Beste darin bin, etwas, das ich verspreche zu tun, auch einzuhalten und durchzuziehen. Es ist vielmehr so, dass ich viel mehr Dinge anfange, als ich zu Ende bringe. Am Anfang bin ich immer voller Enthusiasmus und Begeisterung, doch leider hält das dann nie sehr lange an. Das Problem, das ich hier habe, hat mit Vertrauenswürdigkeit zu tun. Ich denke, wenn es um Vertrauen geht, können wir uns als Eltern drei Dinge merken:


1. Vertrauen entsteht, wenn aus Worten Taten werden. Wenn du das tust, was du sagst, baust du Vertrauen auf. Wenn du etwas Gegenteiliges tust, zerstörst du Vertrauen.


2. Vertrauen ist klein und langsam. Vertrauen besteht aus Tausend kleinen Taten über einen langen Zeitraum. Vertrauen entsteht Schritt für Schritt, Tag für Tag. Es ist kein einmaliges spektakuläres Ereignis, sondern regel-mäßige kleine Taten.


3. Vertrauen kann wiederhergestellt werden. Meine Tochter weiß, dass ich sie vom Fußballtraining abholen und sie nicht dort vergessen werde. Sie weiß, dass ich mit ihr Eis essen gehen werde, wenn ich

es ihr verspreche. Wir alle sind Menschen und machen Fehler. Wenn ich es einmal nicht geschafft habe mein Versprechen zu halten und es mein Kind verletzt habe, dann habe ich dennoch die Chance, behutsam durch viele kleine Momente wieder neu Vertrauen aufzubauen.


Letztendlich ist Vertrauen wie ein Kleber, der die Beziehung zwischen dir und deinem Kind zusammenhält. Baue das Vertrauen langsam auf und halte es nicht für selbstverständlich. Und wenn das Vertrauen mal zu Schaden kommt, dann lass dich nicht entmutigen, sondern mach dich daran, es wiederherzustellen. Es ist nicht einfach, Vertrauen aufzubauen, doch es lohnt sich allemal!





 

Autor: Von Jon Acuff Original Artikel: https://theparentcue.org/the-truth-about-trust/

Ins Deutsche übersetzt von Nora Wendt (Die Übersetzung enthält einige inhaltliche Anpassungen.)

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